Rückblick Wandermonat August 2021

Burgweg Blankenberg, Lama-Wanderung, Yoga-Wanderung und meine Ausbildung als Wanderführerin

Der August 2021 war in Bezug auf das Wandern ein ganz besonderer Monat für mich. Einen Blick über den Tellerrand werfen durfte ich bei einem entspannten Waldspaziergang in tierischer Begleitung und bei meiner ersten Yoga-Stunde unter freiem Himmel. Außerdem habe ich mich einer Herausforderung gestellt, die ich mir vor ein paar Jahren niemals zugetraut hätte. Ich habe mich im Sauerland als Wanderführerin ausbilden lassen und dabei viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und wunderbare Menschen kennenlernen dürfen.

Burgenweg Stadt Blankenberg – Siegtal

Blick auf Burg Blankenberg

Zunächst ist mein Monat jedoch gestartet mit einer schönen Tour rund um die historische Stadt Blankenberg. Du findest den Bericht dazu bereits hier auf dem Block. Die Burgenroute als Teil der Erlebniswege Sieg ist sehr zu empfehlen und bietet viele abwechslungsreiche Highlights.

Hilberather Wanderlamas

In der darauffolgenden Woche haben wir den schon lang ersehnten Wunsch meiner Mutter erfüllt und waren auf einer Wanderung mit Lamas. Der Trend mit Lamas oder Alpakas zu wandern, erfreut sich seit einiger Zeit immer größerer Beliebtheit. Ich war zunächst etwas skeptisch, hört man doch auch immer wieder von den angeblichen Spuckattacken dieser Tiere. Und außerdem hat sich mir nicht so ganz der Sinn erschlossen, warum man diese stolzen und zugleich niedlich aussehenden Tiere an einer Leine durch die Gegend führen soll. Aber ich muss sagen, ich war begeistert. Das Wandern mit Lamas hat etwas ungemein Entschleunigendes und Beruhigendes. Die Tiere laufen in ihrer festen Rangfolge hintereinander. Stoppt ein Lama um zu Fressen, bleiben alle anderen auch stehen und warten geduldig ab oder fressen selbst. Und es gibt so viele Leckerbissen im Wald, die man auf der Weide nicht findet…

Verabschiede dich also von dem Gedanken, 3-4 km in einer Stunde zu laufen und reduziere dieses Ziel eher auf die Hälfte. Aber das ist auch überhaupt nicht der Punkt, denn wenn du mit Lamas wanderst, stimmt der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ zu 100 Prozent. Es geht nicht darum, eine bestimmte Strecke in vorgegebener Zeit zu schaffen. Stattdessen musst du dich auf das Lebewesen einlassen, das du führst. Durch Berührungen, eine ruhige Stimme und Gelassenheit erreicht man das eigentliche Ziel: Dass das Tier dir vertraut und sich bei dir sicher fühlt und dich daher freiwillig auf deinem Weg begleitet.

Zusätzlich zum Entspannungsfaktor kommt der Spaß-Faktor. In den unterschiedlichsten Situationen bringen dich die Tiere zum Lachen. Oft reicht es schon aus, ihnen beim Fressen zuzuschauen, da die Mimik der Lamas dich bereits schmunzeln lässt. Hinzukommen Situationen, wie die obligatorische Toilettenpause. Ja du hast richtig gelesen. Lamas haben eine Stelle im Wald, an der sie plötzlich alle stehen bleiben und Schlange stehen, um der Reihe nach ihrem Geschäft zu verrichten. Ich konnte es zunächst selbst kaum glauben. Und um auf meine anfänglichen Bedenken zurückzukommen, bespuckt wurde von uns niemand. 😊

Lama-Wanderungen sind ein Erlebnis, das jeder einmal ausprobiert haben sollte. Sie eignen sich für jeden, aber insbesondere für Menschen, die Stress abbauen und einfach entspannen möchten. Aber auch für Familien mit größeren Kindern oder als Ausflug mit einer Gruppe von Freunden. Wir waren bei den Hilberather Wanderlamas zu Gast, aber es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Anbieter in der Region.

Yoga-Wanderung auf dem Achtsamkeitspfad in Manderscheid

Relaxbank bei Manderscheid
Relaxbank bei Manderscheid

Eine zweite besondere Form zu Wandern, die ich im August ausprobieren durfte, war eine Yoga-Wanderung. In der Nähe von Manderscheid in der Eifel, war ich bei einer von einem Reiseveranstalter organisierten Wanderung dabei. Hier hat uns neben einer Wanderführerin auch eine Yoga-Lehrerin begleitet. Im Fokus der Wanderung stand die Achtsamkeit und das bewusste Erleben und Fühlen der Natur mit allen Sinnen. An zwei Orten haben wir längere Zeit angehalten, um Yogaübungen zu machen und zu meditieren. Es war eine neue Erfahrung für mich, Yoga in der freien Natur zu machen. Sonst praktiziere ich Yoga immer nur in meinem Wohnzimmer oder im Fitnessstudio. Mit Sicherheit kennst du auch die eine oder andere Yoga-Übung. Nun stell dir vor, du machst diese nicht in einem geschlossenen Raum, sondern unter freiem Himmel, auf einer Wiese, direkt neben einem leisen dahin plätschernden Bach. Die Vögel zwitschern und der Wind weht dir sanft um die Ohren. Da entfaltet Yoga direkt eine andere Wirkung in dir. Ich werde definitiv nicht das letzte Mal Yoga im Freien gemacht haben!

DWV-Wanderführer beim SGV in Arnserg

Das waren bereits drei sehr schöne Wander-Erfahrungen, die ich im August machen durfte. Mein Highlight war jedoch definitiv mein 10-tägiger Aufenthalt im Sauerland bei der SGV-Wanderakademie. Ich werde dir in einem separaten Blog-Artikel noch konkret über die Ausbildung zum DWV-Wanderführer berichten. Selbstverständlich haben wir während dieses Aufenthalts auch ein paar schöne Wanderungen gemacht, darunter zwei Tageswanderung und eine Stadtführung inkl. Wanderung durch Arnsberg. Besonders gut gefallen hat mir der Möhnesee. Leider sind wir nur ein kurzes Stück am Ufer entlanggelaufen, aber dieser Eindruck hat mir gut genug gefallen, dass ich auf jeden Fall wieder kommen möchte.

Das besondere an der Ausbildung waren noch nicht einmal die Wanderung an sich, sondern die Vielfalt an Inhalten, die wir sowohl im Seminarraum als auch in der freien Natur entdecken konnten. So waren wir zum Beispiel mit einem Förster, einem Vogelexperten oder einem Experten für den Zustand von Gewässern unterwegs. Außerdem waren wir Waldbaden und haben das Gesundheitswandern kennengelernt. Diese Vielfalt konnte ich bis heute noch gar nicht richtig reflektieren, aber ich bin mir sicher, du wirst diese Anregungen in den nächsten Monaten immer wieder in meinem Blog oder auf meinem Instagram-Account wiederfinden. Also lass dich gerne überraschen. 😊


Als Fazit für den Monat August kann ich sagen, dass das Wandern mir wieder unglaublich weitergeholfen hat, meinen Erfahrungshorizont zu erweitern, in andere Welten einzutauchen und über meinen eigenen Schatten zu springen. Es hat mich herausgefordert und mir Entspannung zugleich verschafft. Ich habe dadurch neue Menschen kennengelernt, mich gut unterhalten gefühlt und konnte in anderen Momenten tiefe Entspannung genießen.


Weiterhin unvergessen bleiben auch im August in meinen Gedanken immerzu die Opfer der Flutkatastrophe aus Juli. Ich habe diesen Monat niemanden direkt vor Ort helfen können, da ich unbedingt das Wanderführer-Seminar besuchen wollte. Umso wichtiger ist es mir, dass ich weiterhin für jeden gewanderten Kilometer Geld spende. So leiste ich wenigstens einen minimalen Beitrag für den Wiederaufbau und die Unterstützung der Betroffenen.

Kilometer-Bilanz August

Burgweg Blankenberg – 9 km

Lama-Wanderung – 4 km

Yoga-Wanderung – 14 km

Möhneseewanderung – 19-km

Seminartage im August – 17 km

63 km = 63 €

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