Rückblick Wandermonat Juli 2021

Siebengebirge, Wahner Heide, Butjadingen und die Flutkatastrophe in der Region

Voller Motivation bin ich in den vergangenen Monat gestartet mit einer ganzen Menge an Ideen für mögliche Routen und in großer Vorfreude auf mein geplantes Wochenende am Meer.

Siebengebirge – Kloster Heisterbach, Stenzelberg, Nonnenstromberg, Rosenau, Petersberg

Die ersten beiden Wochenenden habe ich wandertechnisch auch einiges herausgeholt. So war ich wieder im Siebengebirge unterwegs, dieses Mal mit dem Ziel Petersberg. Dabei habe ich einen Abstecher zum Stenzelberg, zur Rosenau und zum Nonnenstromberg eingebaut. Auf insgesamt 13 km jedoch mit einigen Höhenmetern war dies eine abwechslungsreiche Tour mit mehreren Gipfeln und dank Petersberg und Kloster Heisterbach zusätzlichen kulturellen Highlights. Auch der Entspannungsfaktor ist an diesem Wochenende dank vieler idyllischer Waldabschnitte nicht zu kurz gekommen.


Wahner Heide – Gut Leidenhausen

Am darauffolgenden Wochenende war ich erstmals in der Wahner Heide unterwegs. Gemeinsam mit einer Freundin sind wir eine kleine gemütlich Runde von gut 10 km gelaufen mit Startpunkt am Gut Leidenhausen. Die Wahner Heide hat ihren ganz speziellen Charme. Leider hat das Heidekraut, das der Landschaft ihren Namen gibt, noch nicht geblüht, aber auch so war die Einzigartigkeit von Flora und Fauna bereits erkennbar. Hinzu kommt die Nähe zum Köln-Bonner Flughafen. Die Flugzeuge fliegen relativ niedrig über deinen Köpfen hinweg und es gibt einige Stellen mit Blick auf das Rollfeld. Von dort können die Flieger beim Starten und Landen beobachtet werden. In der Wahner Heide gibt es noch viel zu entdecken. Ich werde sicher wiederkommen und auch ein Beitrag hier auf diesem Blog wird noch folgen 😊

Am selben Wochenende war ich zudem noch an der Steinbachtalsperre in Kirchheim und bin dort den Rundweg (Eifelschleife auf Tuchmachers Fährte) gelaufen. Das ist nur ein kleiner Spaziergang von gut 4 km. Ich erwähne dies hier dennoch, weil es eine besondere Bedeutung für mich in Bezug auf die zweite Hälfte des Monats hat.


Flutkatastrophe zerstört viele Dörfer und Städte in der Region

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 kam es zu außergewöhnlich starken Regenfällen in Westdeutschland. Dies hat zu der Flutkatastrophe geführt, über die seitdem jeder spricht. Dabei wurden in meiner Heimat das Ahrtal, Bad Münstereifel und Umgebung sowie viele Gebiete in Rheinbach, Swisttal und Euskirchen zerstört. Die Steinbachtalsperre, an der ich noch wenige Tage zuvor gewesen bin, drohte zu brechen und für eine noch größere Überschwemmung zu sorgen. Dies konnte zum Glück verhindert werden. Dennoch ist das Ausmaß der Überflutung unfassbar und für mich noch immer nicht in Worte zu fassen.

Das gesamte Ahrtal und die Region rund um Bad Münstereifel ist eine beliebte Wanderregion. Steile Hänge, malerische Weinberge und immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die Ahr oder die Erft haben schon viele in Ihren Bann gezogen. Auch ich bin schon häufig dort unterwegs gewesen. Wenn nicht zum Wandern dann zu einem gemütlichen Bummel durch die Altstadt von Ahrweiler oder Bad Münstereifel.

Genau diese wunderschöne Landschaft und der historische Charme der Städte in Kombination mit einer extremen Wettersituation ist den Menschen, die dort leben nun zum Verhängnis geworden. Die Wassermassen haben ein Großteil der Infrastruktur zerstört und in den ehemals so idyllischen Orten ein Bild der Verwüstung hinterlassen.

Die Hilfsbereitschaft für die Menschen vor Ort ist unglaublich hoch. Jeder versucht seinen Teil dazu beizutragen, damit schnell wieder aufgebaut werden kann, was zerstört wurde. Doch der Wiederaufbau wird noch sehr lange dauern und die betroffenen Orte werden wohl nie wieder sein wie zuvor. Auch die Menschen vor Ort werden noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben.

Weinberg im Herbst mit Blick auf das Ahrtal
Blick auf das unversehrte Ahrweiler Herbst 2020

Wandern für die Betroffenen der Flut – meine persönliche Spendenaktion

Auch ich möchte einen Teil dazu beitragen, dass die Städte und Gemeinden im Ahrtal und in der Eifel wieder ihre Anziehungskraft zurückgewinnen. Die Menschen sollen dort wieder ohne Angst vor dem Wasser leben können und auch die vielen Besucher müssen wieder zurückkommen.

Daher werde ich in den nächsten Monaten für jeden gewanderten Kilometer, ob in der Region oder woanders, 1 € an Organisationen spenden, die sich für den Wiederaufbau der Orte einsetzen und die Menschen, die dort leben unterstützen.

Begleite mich gerne dabei oder mache doch einfach mit. Zusammen können wir einen kleinen Beitrag leisten, dass den Betroffenen geholfen wird und die Orte wieder mindestens genauso viel Charme versprühen werden wie zuvor!

Exkurs – Wochenende an der deutschen Nordseeküste in Butjadingen

Trotz der furchtbaren Ereignisse bzw. weil uns zu Beginn nicht bewusst war, was wenige Kilometer entfernt passiert ist, sind wir in unser langes Wochenende an die deutsche Nordseeküste auf die Halbinsel Butjadingen gestartet. Aus Respekt vor den vielen Menschen, die von der Flut betroffen sind, werde ich heute nicht ausführlich über diesen Urlaub berichten. Aber natürlich sollen die vor Ort zurück gelegten Kilometer mit in meine Spende für den Monat Juli einfließen.

Am ersten Tag haben wir einen Spaziergang am Langwarder Groden gemacht. Das ist eine insgesamt 6 km lange Strecke durch Salzwiesen und über Brücken und Stege. Hier können unter anderem Vögel beobachtet werden. Zusätzlich sind wir an diesem Tag 33 km mit dem E-Bike entlang der Küste der Halbinsel Butjadingen gefahren. Auf Grund des starken Windes, war ich sehr glücklich über die elektronische Unterstützung. Sonst hätte ich trotz der flachen Strecke vermutlich schon im nächsten Ort aufgegeben. 😊 Am darauffolgenden Tag haben wir noch bei einer geführten Wanderung zu einer Seehundbank teilgenommen. Diese führte hauptsächlich durch Watt, Schlick sowie den ein oder anderen Priel und hatte es auf 7 km in sich.

Langwarder Groden

Fazit und Ausblick auf den August

Als Fazit für den Monat Juli kann ich sagen, dass dieser sich in zwei sehr schöne Wanderwochenenden zu Beginn des Monats, ein von der Stimmung her getrübtes, aber außergewöhnliches Wochenende an der See und eine Phase der Trauer und Erschütterung aufteilt.

Insgesamt kommen dabei inklusive der E-Bike-Tour 73 km und damit 73 Euro Spenden für die Flutkatastrophe zusammen.

Zunächst wollte ich aus Respekt vor den Opfern eine Wanderpause einlegen, da es mir falsch vorkam weiterzumachen wie zuvor. Aber dann ist mir wieder bewusst geworden, was mir das Wandern zurzeit bedeutet. Es hilft mir zu entspannen, mich von Stress zu erholen, abzuschalten und meine Gedanken zu sortieren. Wandern ist gut für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden. Daher werde ich im August wieder so oft wie möglich raus gehen und die Natur genießen. Und auf Grund meiner neuen Spendenaktion bringt jeder km nicht nur mir etwas, sondern auch den von der Flut betroffenen Region.

Ich freue mich, wenn du mitmachst und ebenfalls möglichst viel Waldluft-Zeit genießt, für dich und vielleicht auch für andere.

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